Pressemitteilung Werra-Meißner-Kreis
Meldung aus Neu-EichenbergLand(auf)Schwung: „Wir sind Sieger!“
Große Freude bei den Akteuren, die sich um die Bewerbung des Werra-Meißner-Kreises für das neuerliche Zukunftsprojekt „Land(auf)Schwung“ des Bundesministeriums für Landwirtschaft und Verbraucherschutz gekümmert haben. Die Vorsitzende des Vereins für Regionalentwicklung, Helga Kawe, die Geschäftsführerin Sabine Wilke und Landrat Stefan Reuß haben am Freitag erfahren, dass Bundesminister Christian Schmidt den Werra-Meißner-Kreis als eine von 13 Regionen in der Bundesrepublik ausgewählten hat, die zur Gestaltung des Demografischen Wandel in den nächsten Jahren Fördergelder in Höhe von 1,5 Millionen Euro erhalten wird.
„Wir freuen uns sehr, dass es uns wieder einmal gemeinsam gelungen ist, in einem anspruchsvollen Wettbewerb die Nase vorn zu haben“, so Helga Kawe und Stefan Reuß unisono.
Bereits von 2009 bis 2011 war der Werra-Meißner-Kreis erfolgreich und konnte als einer von zwei Landkreisen in den alten Bundesländern im Rahmen von „Region schafft Zukunft“ den Zuschlag verbuchen. Seinerzeit waren rund 1 Million Euro Fördergelder geflossen und Projekte wir die Dorfläden in Gertenbach und Datterode oder der Mehrgenerationenplatz in Jestädt und das Aktions- und Kommunikationszentrum im Ermschwerder Schloss konnten realisiert werden.
„Seit 2011 treten wir mit dem Motto „Region hat Zukunft“ auf und wir können feststellen, dass mit vielen kleineren Projekten der dramatische Bevölkerungsrückgang verlangsamt werden konnte“, so Landrat Stefan Reuß. Und weiter: „Wir danken allen Akteuren, die unsere Bewerbungsphase aktiv begleitet haben und mit zum Erfolg beitrugen.“
Hintergrund:
Die Region Werra-Meißner hat in einem beteiligungsorientierten Auswahlprozess mit Unternehmer/innen und Vertreter/innen von Unternehmensnetzwerken und -verbünden (WFG, IHK, Netzwerk der Unternehmer/innen und einzelnen Unternehmen, Agentur für Arbeit und Jobcenter) die Schwerpunktthemen „Wirtschaft stärken“ und „Bildung ausbauen“ ausgewählt.
Mit drei verschiedenen Projekten im Bereich „Wirtschaft stärken“ werden vorhandene Netzwerke unterstützt und ausgebaut, neue Produkte und Angebote gefördert sowie vorhandene Ressourcen der Menschen mit Unternehmungsgeist gestärkt.
So sollen vorhandene, zukunftsfähige Unternehmen im Projekt „praxisPOOL“ unterstützt werden, neue Wirtschaftsimpulse soll das „GründerWERK“ zur Existenzgründungen im Bereich Daseinsvorsorge geben und als drittes Projekt das „talentWERK“ zur Unterstützungen von Auszubildende aufgebaut werden.
Beispielsweise soll mit dem Projekt „praxisPOOL – Unternehmen“ eine Plattform für die Präsentation von Unternehmen schaffen. Junge Menschen sollen heimische Unternehmen mit ihren Produkten, Produktionen und den vielfältigen Berufsfeldern kennen lernen. Dabei sollen die Auszubildenden selber ihre Ausbildungsbetriebe zielgruppenspezifisch, attraktiv und lebendig vorstellen. Sie werden somit zu den Botschaftern ihres Unternehmens.
Das Schwerpunktthema „Bildung ausbauen“ wurde mit Vertreter/innen von Bildungsinstitutionen (Schulen, VHS), Kulturschaffenden und Mediengestaltern (RundFunk Meißner, Kulturfabrik e.V., Arbeitskreis Open Flair e.V., Kulturzentrum E-Werk, Offener Kanal Kassel, Junges Theater Eschwege e.V., Medienzentrum Werra-Meißner, Jugendförderung Werra-Meißner, Unternehmen) gemeinsam entwickelt und über eine Netzwerkanalyse weiterqualifiziert ).
Mit dem Projekt „medienWERK“ will die Region den Weg in die digitale Zukunft „Zukunft im ländlichen Raum 4.0“ beschreiten, vorhandene Ressourcen unter einem Dach bündeln und somit innovative Impulse setzen. Das „medienWERK“ soll von der gesamten Region genutzt werden. Hierzu ist für die Zielgruppen ohne PKW die Nähe zum Stadtbahnhof Eschwege sowie die Nutzung flexibler Mitfahrsysteme entscheidend. Dezentral soll ein Angebot mit einem mobilen Studio, das in die Region fährt, umgesetzt werden.
Im „medienWERK“ entsteht ein kreativer Raum, der von allen Generationen genutzt werden kann. Die Netzwerke im Bildungs- und Kulturbereich sollen mit dem „medienWERK“ organisatorisch fest verbunden werden. Im „medienWERK“ werden unterschiedliche Medienproduktionen für sehr unterschiedliche Kunden (Kommunen, Unternehmen, Vereine etc.) entstehen (Bild, Ton, Film, Print). Es soll eine professionelle Unterstützung in den verschiedenen technischen Disziplinen und in der kreativen Gestaltung geben. Qualifizierte Seminare, Workshops und zertifizierte Fortbildungen sollen genauso wie individuelle Beratungen angeboten werden. Das Spektrum reicht vom Filmschnitt mit dem Handy über Dokumentarfilmproduktionen bis zu Aufnahmen von Musikbands. Ergänzt wird das Angebot von einer „offenen Bühne“, die mit Theater und Musik von den Akteuren des medienWERKS gestaltet, bespielt und natürlich „mitgeschnitten“ werden soll. Zur Präsentation des medienWERKS wird jährlich im März der medienPREIS Werra-Meißner in verschiedenen Kategorien vergeben.
Das medienWERK soll von den heimischen Unternehmen durch Patenschaften und Ausbildungsverbünden unterstützt werden. Ziel ist hier, gemeinsam mit den regionalen Unternehmen und unseren überregionalen Partnern bis zu vier Ausbildungsstellen einzurichten. Kundenorientiert und mit neuen digitalen Produkten verknüpfen sich die Bereiche „Wirtschaft stärken“ und „Bildung ausbauen“. Dabei sind die regionalen Unternehmer/innen die tragende Säule zur Stärkung des Wirtschaftsstandorts Werra-Meißner.
Quer zu den beiden Schwerpunkten soll ein regionales Crowdfunding aufgebaut und etabliert werden, mit dem neue Finanzierungswege ausprobiert und genutzt werden sollen. Es wird eine regionale Crowdfunding-Plattform aufgebaut und die Ideengeber aus dem Bereich Daseinsvorsorge werden unterstützt.
Im Mittelpunkt stehen Menschen mit Unternehmungsgeist in beiden Schwerpunktthemen. Im Rahmen der Konzepterarbeitung wurde gemeinsam mit Menschen mit Unternehmungsgeist, Unternehmer/innen, den Vertreter/innen aus dem Bereich Bildung und Kultur sowie der Lenkungsgruppe Land(auf)Schwung die Ausgangssituation analysiert.
Alle Projekte werden inklusiv umgesetzt, da sich die Region Werra-Meißner seit 2012 intensiv mit dem Thema Inklusion auseinandersetzt und sich zum Ziel gesetzt hat, das Thema Inklusion in allen Belangen zu berücksichtigen.