Tipps gegen Maden in der Biotonne und zum Umgang mit Bioabfällen
Meldung aus Neu-EichenbergBei den aktuell erwarteten hohen Sommertemperaturen treten vielfach Maden in der Biotonne auf. Die Umweltberaterin des Werra-Meißner-Kreises erreichen täglich Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern, wie die Sommerplage einzudämmen sei. Hierfür gibt es eine Vielzahl hilfreicher Tipps:
- Waschen: Nachdem die Tonne geleert wurde, ist es wichtig, dass sie von den Resten befreit wird. Mit einen Gartenschlauch kann man die Tonne innen restlos säubern. Bevor der Deckel wieder geschlossen wird, sollte die Tonne richtig trocken sein.
- Als unterste Schicht in die geleerte und gesäuberte Tonne kommt eine Lage Zeitungspapier oder aber Eierkartons. Beide saugen die Feuchtigkeit auf. Grundvoraussetzung für eine saubere Biotonne ist Trockenheit. Dadurch entsteht kein Gestank und die Maden verlieren ihre Lebensgrundlage. Wenn Bioabfälle in Zeitungspapier eingewickelt werden, saugt es die Feuchtigkeit auf. Ebenfalls geeignet sind Küchenkrepp bzw. Servietten oder Papiertaschentücher. In mehreren Schichten hinzugegebene Sägespäne, trocknen die Essensreste zusätzlich aus.
- Das Problem mit den Maden wird auch von der Industrie wahrgenommen. Durch Biotonnen-Pulver ist das Problem ebenfalls nach kurzer Zeit gelöst. Auch gelöschter Kalk oder Gesteinsmehl sorgen für Abhilfe.
- Lavendelschnitt mögen Fliegen nicht. Es ist also immer günstig, etwas Lavendel in der Tonne zu haben.
- Wer den Vögeln der Gegend ein Festmahl bieten möchte, kann den Deckel seiner Tonne offen lassen. Kaum ein Vogel kann da widerstehen.
Da die Sammelvorgaben in anderen Landkreisen leicht abweichen können, sei an dieser Stelle nochmals erwähnt, dass im Werra-Meißner-Kreis Essensreste schon seit der Einführung des Getrenntsammelsystems vor mehr als 20 Jahren in die Biotonne gehören. In den Kompostierungsanlagen der beauftragten Entsorgungsfirmen stellten Essensabfälle nie ein Problem dar. Anders ist das auf dem Kompost im eigenen Garten. Hier können Essensabfälle problematisch werden. Sind sie nicht ausreichend zerkleinert und mit dem sonstigen Bioabfall vermischt, findet kein ausreichender biologischer Abbau statt. Weitere Probleme sind beispielsweise die nicht so hohe Temperaturentwicklung im Hauskompost wodurch Unkrautsamen oder nicht gewünschte Bakterien überleben können. Bei unzureichender Einzäunung des Haufens können sich außerdem unter Umständen unerwünschte Tiere im Garten einfinden.
Es gibt Bürgerinnen und Bürger, die sich von der Biotonne haben befreien lassen und im Garten aber keinen erhöhten Aufwand mit Essensabfällen betreiben wollen. Sie werfen Essensabfälle einfach in den Restmüll. Das ist verboten und per Satzung ausgeschlossen. Daher müssen Essensresten in die Biotonne oder mit erhöhtem Aufwand in den häuslichen Kompost.
Seit dem 01. April 2015 werden Bioabfälle des Werra-Meißner-Kreises in der Kompostanlage des Landkreises Kassel in Lohfelden zusätzlich einer vorgeschalteten Vergärungsstufe unterzogen. Bei der Vergärung wird Biogas gewonnen. Aus dem Gärrest wird in der anschließenden Kompostierung der wichtige Bodenverbesserer Kompost erzeugt.
„Die Vorschaltung einer Vergärungsstufe stellt eine Optimierung des Sammelsystems dar. In anderen Landkreisen wird die Biotonne mit Vergärung auch gern als Bioenergietonne bezeichnet. Bei der Vergärung sind Essensabfälle besonders förderlich für die Gasbildung. Spezielle Bakterien entwickeln ohne Sauerstoff Methangas“, erläutert Umweltdezernent Dr. Wallmann. „Unkontrolliert in die Atmosphäre entweichendes Methangas ist klimaschädlich, eingespeist in Blockheizkraftwerke dient es jedoch der Stromerzeugung und damit dem Klimaschutz.“
Zum Schluss noch ein dringender Hinweis: Niemals Plastiktüten in die Biotonne werfen! Sie verrotten nicht!
Für weitere Fragen steht die Kreisumweltumweltberaterin, Gabriele Maxisch, unter der Rufnummer 05651 302-4751 zur Verfügung.