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Rückkehr der Schwalben – wo im WMK werden die Ersten gesichtet?

Meldung aus Neu-Eichenberg

Wir erwarten sie in diesen Tagen zurück aus ihren afrikanischen Winterquartieren südlich der Sahara. Die ersten Schwalben gelten vielen Menschen noch immer als eindeutige Frühlingsboten. Nach etwa 5.000 Flugkilometern düsen sie wieder durch die Häuserzeilen und über die Höfe, als wäre nichts gewesen. Sie sind uns Wetterboten, verheißen Glück, schützen Haus und Hof vor Feuer und das Vieh in den Ställen vor Krankheiten. Rundum ein Sympathieträger ziert ihre typische Silhouette so manches Motorrad oder als Tätowierung auch die Haut.

 

Im Werra-Meißner-Kreis fühlen sich drei Schwalben-Arten heimisch: die Mehlschwalbe mit ihrem leuchtend weißen Bauch und dem langen gegabelten Stoß, die Rauchschwalbe mit einer braunroten Färbung von Kehle und Stirn und die Uferschwalbe.

Schwalben sind nach dem Bundesnaturschutzgesetz besonders geschützte Tiere, ihre Bestände nehmen aber nach wie vor weiter ab. Gründe dafür sind neben dem Rückgang von Insekten auch die Verbauung der Landschaft. Schwalben benötigen zum Bau ihrer Nester Lehmpfützen, oft sind Wege aber betoniert oder asphaltiert und Flussufer befestigt.
Zu Schutz der Tiere ist es verboten ihnen nachzustellen, sie zu fangen, zu verletzen oder zu töten. Dieser Schutz umfasst ganzjährig auch die Nester der Tiere. Sie sind standorttreu und benutzen und renovieren diese Nester jedes Jahr. Die Nester dürfen also nicht entnommen, beschädigt oder zerstört werden, auch nicht während der winterlichen Abwesenheit von Zugvögeln.


Verstöße gegen diese Schutzvorschriften stellen eine Ordnungswidrigkeit oder auch Straftat dar. Werden Nester rechtswidrig zerstört, beschädigt oder verändert, so hat die Naturschutzbehörde die Wiederherstellung des bisherigen Zustandes oder eine fachgerechte Ersatzmaßnahme anzuordnen.


Ursprünglich brüteten Schwalben an steilen Felsen und Klippen. In der menschlich überprägten Landschaft nehmen sie als Kulturfolger auch Gebäude und Ställe an und bauen ihre Nester aus Lehm kurz unter die Decke oder unter kleine Vorsprünge. Schwalben brüten in Kolonien, von daher sind alle Nester einer Kolonie gleichermaßen geschützt.
Für Hausbesitzer kann es nun aber ärgerlich sein, möglicherweise unangenehmen Vogelkot auf den Fensterbänken oder der Hausfassade zu haben. Hier hat es sich bewährt, waagerechte Bretter unterhalb der Nester anzubringen, die den Kot aufnehmen können. Der Abstand sollte in etwa 50 cm betragen um die Tiere im An- und Abflug nicht zu behindern.

 

Eine weitere sinnvolle Unterstützungsmaßnahme für Schwalben ist das Anlegen von ‎Lehmpfützen. Hier können die Tiere Lehmkügelchen formen und zum Ausbau der Nester ‎nutzen. Wichtig ist dabei, die Pfützen in längeren Trockenperioden während der Brutzeit ‎‎(April-August) feucht zu halten.

 

Nicht nur für die Schwalben günstig ist eine blütenreiche und insektenfreundliche Bepflanzung von Garten und Balkon, sowie eine naturnahe Gestaltung der Landschaft.

 

Melden Sie uns Ihre Sichtungen! Wo im Werra-Meißner-Kreis sind die ersten Schwalben zurück? Schreiben Sie Ihre Beobachtungen (Flug/wieder beflogenes Nest/Paarbildung) mit Angabe der Örtlichkeit an folgende Mailadresse: Stefanie.Weigelmeier@Werra-Meissner-Kreis.de.