Der Werra-Meißner-Kreis setzt seit vielen Jahren Klimaschutzmaßnahmen um
Meldung aus Neu-EichenbergVor dem Hintergrund der aktuellen Energieknappheit und explodierender Energiekosten hat die Landesregierung in einer Presseerklärung verkündet, wie sie kurzfristig in der nächsten Heizperiode 15% Energie einsparen will: „Jeder Beitrag, weniger Energie zu verbrauchen, ist wertvoll. Gemeinsam wollen wir als Landesregierung Vorbild sein und ein Zeichen setzen. Deshalb haben wir Maßnahmen zur weiteren Energieeinsparung für die kommende Heizperiode in der Landesverwaltung beschlossen. Mit diesem Energiesparpaket können wir schnell und wirkungsvoll bis zu 15 Prozent Energie in der kommenden Heizperiode von Oktober bis April einsparen“, erläuterten Ministerpräsident Boris Rhein, Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir und Finanzminister Michael Boddenberg.
Die Kreisverwaltung des Werra-Meißner-Kreises setzt seit vielen Jahren im Rahmen der Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes u. a. Energiesparmaßnahmen um und gestaltet die Energiewende. Dabei sind maßgeblich auch der Klimaschutzmanager des Kreises, Holger Schülbe sowie die Umweltberaterin Gabriele Maxisch beteiligt. Beim Ausbau erneuerbarer Energien wie z. B. Solarstrom, Windkraft und Biomasse, sind neben dem dringend erforderlichen Klimaschutz auch die Aspekte der regionalen Wertschöpfung und der Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern aus anderen Ländern wesentliche Argumente.
Die von der Landesregierung als kurzfristig umzusetzenden Maßnahmen, wie z. B. richtiges Lüften und Heizen werden in der Kreisverwaltung bereits seit einigen Jahren praktiziert. In diesem Zusammenhang wurden auch umfangreiche Mitarbeiter*innen-Schulungen angeboten und durchgeführt. Weiterhin werden aktuell in nahezu allen Klassenräumen der Schulen im WMK dezentrale Lüftungssysteme installiert. „Dadurch wird einerseits die Raumlufthygiene verbessert und kann andererseits durch optimiertes Lüften auch erheblich Wärmeenergie eingespart werden“, erklärt Erster Kreisbeigeordneter Dr. Rainer Wallmann.
Die mittelfristigen Maßnahmen, wie z. B. Wärmedämmung und hocheffiziente Fenster, werden ebenfalls bereits seit vielen Jahren mit kreiseigenen und mit Fördermitteln im WMK umgesetzt. Aktuell ist dazu der Neubau des Verwaltungsgebäudes in Eschwege ein gutes Beispiel, wo zukünftig ein hocheffizient gedämmtes Gebäude mit Holzpellets geheizt und auf dem Dach ein Teil des Stromverbrauchs über Photovoltaik selbst erzeugt wird.
Die Kreisverwaltung hat Vorbildfunktion und vergrößert den Anteil erneuerbarer Energien im Kreis u.a. durch den Zubau von PV-Anlagen auf den kreiseigenen Liegenschaften. Dabei wurden die Flächen in früherer Zeit externen Investoren zur Verfügung gestellt und in den letzten Jahren ausschließlich durch eigene Anlagen selbst zur Stromerzeugung für den eigenen Verbrauch genutzt. Durch die mittlerweile installierte Leistung von 1.732 KWp (Stand 2020), konnten jährlich 1,5 Mio. Kwh Strom erzeugt, was einem Verbrauch von ca. 4.000 Haushalten mit 4 Personen entspricht. Hierdurch konnten ca. 935 t Kohlendioxid eingespart werden.
Der Einsatz von Holz in modernen Holzfeuerungsanlagen und Pelletheizungen in verschiedenen Schulzentren bzw. Verwaltungsgebäuden und auf dem Wertstoffhof stellt einen weiteren krisensicheren Beitrag zum Klimaschutz dar.
„Darüber hinaus ist zu betonen, dass der Werra-Meißner Kreis gemeinsam mit dem Abfallzweckverband seine ca. 10.000 Tonnen separat eingesammelter Bioabfälle seit 2013 im Rahmen einer interkommunalen Kooperation mit dem Landkreis Kassel in Lohfelden in einer Biogasanlage zu Strom, Wärme und Kompost umwandeln lässt“, erklärt Dr. Wallmann.
Besonders hervorzuheben als Beiträge zum Klimaschutz und zur Energiewende im Kreis sind auch die beiden Modellvorhaben „Holzige Biomasse“ und „Energetische Quartierssanierung“. „Dabei wurden in den letzten Jahren einerseits rechtlich abgesicherte Infrastrukturen zum Sammeln und Aufbereitung heimischer Restholzmassen aus Gärten und Landschaftspflege geschaffen und andererseits Pläne zur Umsetzung von Nahwärmenetzen auf Basis dieser holzigen Biomasse entwickelt. Diese klimafreundlichen Strukturen konnten bisher leider aus wirtschaftlichen Gründen nicht in vollem Umfang genutzt werden, da bisher die konkurrierenden klimaschädlichen Brennstoffe Öl und Gas zu billig waren. Hier haben wir aber nun unter den aktuell drastisch veränderten Rahmenbedingungen die Möglichkeit, die vorbereiteten Strukturen zu nutzen und vorliegende Pläne zur dezentralen erneuerbaren Energieversorgung weitergehend und effizient umzusetzen“, führt Dr. Wallmann weiter aus.
Hochwertige und kostenfreie Beratungskapazitäten für alle Bürgerinnen und Bürger konnten in den letzten Jahren insbesondere durch das Modellvorhaben „Energetische Quartierssanierung“ aufgebaut werden und stehen mittlerweile allen Gebäudebesitzer*innen im Kreisgebiet zur Verfügung. Ergänzt wird dieses Angebot zum Energiesparen und zur Gebäudesanierung durch Beratungsleistungen der Verbraucherzentrale und den in Kooperation mit dem Landkreis Kassel auch im WMK angebotenen „Stromsparcheck“.
Fragen rund um das Thema Klimaschutz beantwortet gerne Umweltberaterin Gabriele Maxisch unter der Rufnummer 05651 302-4751 oder
per E-Mail:
.